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Rapha Racing Panache Cycling Awards 2020

Panache 2020

Nach einem bizarren, aber brillanten Jahr des Rennsports wählen Rapha-Gründer Simon Mottram, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Freunde von Rapha ihre herausragenden Momente aus.

23 December 2020

Man sagt, dass man sich nur daran erinnert, wer als Erster ins Ziel kommt. Und in vielen Sportarten, auch im Radsport, trifft das oft zu. Doch als die Pandemie 2020 alles aus den Angeln hob, waren die Weichen für eine Saison ohnegleichen gestellt. Nach monatelangem Anschauen von Wiederholungen sehnten sich Radsportfans auf der ganzen Welt nach der Rückkehr des Rennsports.

Aber es waren nicht die Demonstrationen von Dominanz oder die marginalen Gewinne, die die Fans zu sehen bekamen. Sie wollten den Fahrern beim Attackieren zusehen statt beim Taktieren. Sie wollten chaotische Rennen sehen, keine kontrollierten. Und in dieser Saison schien es, als würden selbst die streng wissenschaftsorientierten Teams endlich zuhören.

Der Architekt der jüngsten Ära der Radsport-Dominanz, David Brailsford, scheint erkannt zu haben, was die Rapha-Roadmap schon vor Jahren aufzeigte: Es kommt nicht darauf an, wie viele Rennen man gewinnt, sondern vielmehr, wie man sie gewinnt. Zusammen mit anderen einflussreichen Persönlichkeiten des Sports hat er erkannt, dass es zwar zufriedenstellend ist, regelmäßig zu gewinnen, aber dass es einfach viel mehr Spaß macht, mit Stil zu gewinnen. Vielleicht sollte Panache die Leistung auf ihrer Prioritätenliste übertrumpfen?

Aber was bedeutet Panache? Allzu oft als Eitelkeit oder Nostalgie abgetan, steht Panache für ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein in Sachen Stil oder Auftreten. Im Radsport geht es darum, alle Zweifel in den Wind zu schlagen, ein gutes Ergebnis für die Chance auf ein Spitzenresultat zu riskieren, sein Herz auf der Zunge zu tragen und auf der Straße alles zu geben.

Wenn Ergebnisse die Währung des Radsports sind, dann ist Panache seine Seele. Und zur Freude von uns Fans war Fortuna in dieser Saison auf der Seite der Mutigen. Vier glorreiche Monate lang, von August bis November, herrschte Chaos im Peloton und es zählte vor allem Panache, nicht Leistung. Hier findest du die Auswahl von Rapha mit den besten Auftritten der Saison 2020.

JULIAN ALAPHILIPPE

Straßenweltmeisterschaft

Von Mut und Ruhm bis hin zu Pannen auf der Ziellinie – mit König Julian wird es nie langweilig. Obwohl er zu Beginn der Tour mit einem Etappensieg glänzte, hatte man das Gefühl, dass die Form des Franzosen bis zur Weltmeisterschaft bereits nachgelassen hatte. Die meiste Zeit des Rennens war das Feld neutralisiert und hatte sich damit abgefunden, Wout van Aert bei seiner Fahrt ins Regenbogentrikot zuzusehen. Doch 13 Kilometer vor dem Ziel sorgte Alaphilippe für die nötige Portion Nervenkitzel. Wie ein geölter Blitz zog er am Schlussanstieg davon, warf sein Rad hin und her und ließ die Besten der Konkurrenz im Kampf um den zweiten Platz hinter sich. Der Preis für seine Leistung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er im Alleingang einen emotionalen Sieg erkämpfte, den er seinem im Juni verstorbenen Vater widmete. Ein klassischer Alaphilippe – ein Sieg für den Radsport.

MARC HIRSCHI

9. Etappe der Tour de France

Nachdem er in Nizza gegen Alaphilippe den Kürzeren gezogen hatte, gewann Marc Hirschi die zwölfte Etappe der Tour nach Sarran. Aber es war seine lange Attacke auf der 9. Etappe, die einen bleibenden Eindruck bei uns hinterließ. Nachdem er 50 km lang um den Anschluss an die Spitzengruppe gekämpft hatte, fuhr der 22-Jährige am Col du Soudet als Solist davon, und nach einer Meisterleistung in der Abfahrt sah es so aus, als ob sein Vorsprung von vier Minuten für den Sieg reichen würde. Er hatte sicherlich genug geleistet, um den Sieg zu verdienen, aber zum Pech des Schweizers hatte Tadej Pogacar etwas anderes im Sinn, griff von hinten an und zog mit einer Gruppe von Favoriten weniger als zwei Kilometer vor dem Ziel zu ihm. Im Sprint siegte dann der Slowene. Ein harter Brocken für Hirschi, der begriff, dass die größten Ergebnisse die sind, für die wir am härtesten kämpfen.

JOÃO ALMEIDA

Giro d'Italia

Auch wenn er das Maglia Rosa letzten Endes nicht für sich beanspruchen konnte, hat Portugal in João Almeida seinen nächsten Radsportstar gefunden. Bemerkenswerterweise wurde Almeida bei einem Giro, der von jüngeren Fahrern dominiert wurde, nur Dritter der Nachwuchswertung. Allerdings entsprach dies dem vierten Platz in der Gesamtwertung und lässt die großartigen Leistungen des Portugiesen bei der Verteidigung des Rosa Trikots, das er nicht weniger als fünfzehn Tage lang auf den Schultern trug, außer Acht. Während dieser Zeit gab es zahlreiche Momente, in denen Almeida den Anschluss verlor und zu schwächeln schien, nur um sich dann wieder zu fangen, seine letzten Körner zu nutzen und ein erstklassiges Resultat zu erzielen. Es bedurfte des mächtigen Stelvio, um ihn schließlich aus dem Rosa Trikot zu fahren, und selbst dann noch ließ er Legenden wie Vincenzo Nibali hinter sich. Eine leuchtende Zukunft liegt vor ihm, und wir können es kaum erwarten, sie zu erleben.

GRACE BROWN

Lüttich-Bastogne-Lüttich

Wie schon in so vielen Jahren zuvor flogen an der Côte de la Redoute bei der jüngsten Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich die Funken, als Lizzie Deignan die Gruppe der Favoritinnen attackierte und sich absetzte. Während ihre Trek-Segafredo-Teamkollegin Ellen van Dijk in der Verfolgergruppe aufpasste, schien alle Hoffnung auf ein spannendes Finale verloren zu sein, bis Grace Brown am Schlussanstieg in die Offensive ging. Die ehemalige australische Zeitfahrmeisterin von Mitchelton-Scott setzte 14 Kilometer vor dem Ziel mit aller Macht nach und verringerte Deignans komfortablen Vorsprung auf nur noch zehn Sekunden vier Kilometer vor dem Ziel. Zu Browns Leidwesen war die Distanz zu kurz und sie konnte nicht weiter aufschließen. Eine Belohnung für ihre Kühnheit erhielt sie allerdings in Form eines Sieges beim Brabantse Pijl nur drei Tage später.

MICHAL KWIATKOWSKI & RICHARD CARAPAZ

18. Etappe der Tour de France

Mit dem Ausfall ihres Kapitäns Bernal aufgrund von Rückenschmerzen war der ausgetretene Weg von Ineos zum Gesamtsieg plötzlich blockiert. Doch anstatt zu schmollen, wurden aus den talentierten Gregarios des Teams echte Grenadiere. Nur mit viel Geld kann es sich ein Team leisten, einen Giro-Sieger und einen ehemaligen Weltmeister in der Ausreißergruppe zu platzieren, doch die Art und Weise, wie Carapaz und Kwiatkowski ihre Rivalen abhängten, war einmalig. Das Duo, das von seiner Siegchance überzeugt war, zeigte eine mitreißende, unterhaltsame Vorstellung, bevor es brüderlich Arm in Arm die Ziellinie überquerte. Das Grinsen im Ziel war einfach schön. Aber erst, als der Giro Mailand erreichte, deutete David Brailsford zum ersten Mal an, welches bleibende Vermächtnis dieser Sieg haben könnte. Weit davon entfernt, die Rennen wie sonst zu ersticken, hatte Ineos sie belebt und einen neuen Rennstil entdeckt, von dem wir hoffen, dass er sich durchsetzen wird.

REMCO EVENEPOEL

4. Etappe der Tour de Pologne

Wir tendieren dazu, uns bei diesen Awards von ausgefallenen Siegerzeiten oder dominanten Teamleistungen fernzuhalten. Aber manchmal gibt es auch eine Ausnahme. Remco Evenepoel war schon immer eine Ausnahme. Der Belgier, der früher als gedacht auf dem höchsten Niveau des Radsports fährt, hat bereits einen unglaublichen Palmarès vorzuweisen, aber sein Solo-Etappensieg in Polen war selbst für seine Verhältnisse beeindruckend. Angetrieben von der Sorge um seinen Teamkollegen Fabio Jakobsen, der sich zu Beginn der Rundfahrt schwer verletzt hatte, setzte sich Evenepoel einfach ab und ließ den Rest des Pelotons hinter sich. Als er die Ziellinie überquerte und dabei die Startnummer seines Teamkollegen in die Höhe hielt, betrug sein Vorsprung auf Fuglsang, Yates und Majka bereits drei Minuten. Es gab weder eine Taktik noch einen Plan; dies war ein junger Fahrer auf dem Höhepunkt seines Könnens, der aus purer Emotion heraus fuhr.

ROHAN DENNIS

20. Etappe des Giro d’Italia

Auf der 18. Etappe über den Stelvio fuhr Rohan Dennis in seiner Rolle als Edelhelfer von Tao Geoghegan Hart auf der vorletzten Etappe des Giro zu neuen Höchstleistungen. Nachdem er sich bei Bahrain-Merida den Ruf als Unruhestifter innerhalb des eigenen Teams erworben hatte, ist der Australier dazu übergegangen, nur noch anderen Mannschaften Schwierigkeiten zu bereiten. Als er bei den ersten beiden Auffahrten nach Sestrieres alle bis auf Jai Hindley abgeschüttelt hatte, blieb Dennis für die dritte Auffahrt konsequent in der Nähe, wohl wissend, dass seine Anwesenheit die Moral seines australischen Landsmannes sicher schwächen würde. Wenn er Dennis nicht loswerden konnte, welche Hoffnung hatte er dann noch, Geoghegan Hart zu distanzieren? Die Psychospielchen zeigten Wirkung: Tao gewann die Etappe, und Dennis wurde für seine Mühen mit dem dritten Platz belohnt.

MAVI GARCIA

Strade Bianche

Unter der sengenden Sommersonne war Mavi García von Alé-BTC-Ljubljana die einzige Fahrerin, die stark genug war, um in den Hügeln rund um Siena eine frühe Attacke zu lancieren. Tatsächlich hatte sie dabei weit mehr schafft, als diesen Antritt auch zu halten – nur noch 25 Kilometern vor dem Ziel hatte die Spanierin einen Vorsprung von über drei Minuten. Aber man muss immer mit Annemiek van Vleuten rechnen. Denn am Rande der Stadt schaffte es die Niederländerin in typisch beeindruckender Manier, zu García aufzuschließen. Doch anstatt nach einem langen, heißen Tag an der Spitze den Kopf hängen zu lassen, fasste sich García ein Herz, verfolgte Van Vleuten und bereitete sich auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Anstieg zur Piazza del Campo vor. García wagte den ersten Angriff. Und obwohl sie am Ende noch überholt wurde, zeugte ihre Bereitschaft, Van Vleuten Paroli zu bieten, von einer kühnen Taktik, zu der nur wenige Fahrerinnen und Fahrer mutig und stark genug sind.

RUBEN GUERREIRO

9. Etappe des Giro d’Italia

Nominiert von Charly Wegelius, Sportlicher Leiter bei EF Pro Cycling

Meine Nominierung ist der Giro-Etappensieg von Ruben Guerreiro. Um diesen Sieg zu erringen, verkörperte er genau das, was ein siegreicher Rennfahrer sein sollte: kalkulierend und klug, aber dennoch in der Lage, im richtigen Moment seine tieferen Emotionen ins Spiel zu bringen. In der Anfangsphase des Rennens war er berechnend und rücksichtslos, behielt einen kühlen Kopf und sparte sich seine Kräfte für das Finale auf. Während diese Taktik seine Rivalen ablenkte, schaffte er es, die Situation zu seinem Vorteil zu nutzen. Auf den letzten Metern entfesselte er seine Leidenschaft und seinen Kampfgeist, um den Sprint zu gewinnen – und der Ausbruch der Freude über den Etappensieg zeigte uns allen, wie viel es ihm und dem Team bedeutete.

RICHARD CARAPAZ

17. Etappe der Vuelta a España

Normalerweise sind große Rundfahrten bei der vorletzten Etappe bereits entschieden, aber wenn uns dieses Jahr etwas gezeigt hat, dann, dass das nicht immer der Fall ist. Nach den spannenden letzten Zeitfahren in Italien und Frankreich kam es bei der Vuelta auf den Serpentinen des Alto de la Covatilla zu einem Showdown, bei dem sich Richard Carapaz nicht kampflos mit dem zweiten Platz zufrieden geben wollte. Im unteren Teil des Anstiegs wurde der Ecuadorianer vom Gegenwind ausgebremst, doch über den Wolken flog er davon. Mit den Händen fest am Unterlenker und ohne Sonnenbrille starrte er geradewegs in die Kamera und machte sich mit dem wohl verwegensten Antritt, den wir in diesem Jahr gesehen haben, auf den Weg zur Ziellinie. Obwohl er am Ende den Kürzeren zog, war Carapaz trotz der Niederlage großmütig und gehörte zu den Ersten, die Primož Roglič auf dem Gipfel gratulierten.

HUGH CARTHY

12. Etappe der Vuelta a España

Die Bühne, die Carapaz an jenem Tag brauchte, um zu entkommen, lieferte wie selbstverständlich der junge Brite Hugh Carthy von EF Pro Cycling, der das Rennen mit nahezu pausenlosen Attacken belebte. Obwohl er auf der 17. Etappe nicht mit Carapaz mithalten konnte, war Carthy am höllisch steilen Alto de l'Angliru allen Konkurrenten mehr als ebenbürtig. Während sich seine Konkurrenten bei jeder Pedalumdrehung abmühten, nutzte Carthy den mit 28 % steilsten Abschnitt des Anstiegs, um einen souveränen Sieg einzufahren. Und als er in den Interviews nach dem Rennen gefragt wurde, wie er die steilen Serpentinen des Angliru fand, scherzte der junge Brite lässig, dies sei nicht einmal der härteste Anstieg gewesen, den er gefahren sei. Vielleicht gibt es in der Nähe seiner Heimatstadt Preston noch steilere Rampen?

CEYLIN DEL CARMEN ALVARADO

Cyclocross-Weltmeisterschaft

Nominiert von Maghalie Rochette, Siegerin im CX World Cup

Es war immer klar, dass dieses Rennen von einer niederländischen Fahrerin gewonnen werden würde, aber der Weg dorthin war elektrisierend. Hier gab es keine Stallorder, sondern es ging Schulter an Schulter über die Geraden und mit waghalsigen Überholmanövern in die Kurven. Lucinda Brand, Annemarie Worst und Ceylin del Carmen Alvarado lagen in der letzten Runde zeitweise in Führung, aber der letzte Versuch von Alvarado, die Ziellinie zu erreichen, war nicht zu toppen. Und nachdem die Anspannung während des Rennens groß war, kochten die Emotionen danach noch höher, als Worst auf dem Podium hemmungslos zu weinen begann. Das war Cross vom Feinsten – und obwohl alle drei Fahrerinnen ihren Teil dazu beitrugen, konnte nur eine ganz oben auf dem Podium stehen und bei diesen Awards erscheinen. Wir verneigen uns vor dir, Ceylin.

PETER SAGAN

10. Etappe des Giro d’Italia

Erinnerst du dich an diesen Typen? Als dreifacher Weltmeister und siebenfacher Gewinner des Grünen Trikots hatte Peter Sagan alles erreicht – bis er aufhörte, zu gewinnen. Nachdem er bei der Tour gegen Sam Bennett das Nachsehen hatte und sich seine Durststrecke auf mittlerweile über ein Jahr belief, trat der Slowake in Krisenstimmung beim Giro an – so zumindest wollte es uns die Radsportpresse glauben machen. Sagan sah das anders und erinnerte mit seinem Sieg auf der von Regen geprägten zehnten Etappe nach Tortoreto alle daran, dass Klasse unvergänglich ist. Nachdem er sich im Flachen mit Zeitfahrweltmeister Filippo Ganna abgesetzt hatte, konnte sich der vielseitig begabte Sagan in den Hügeln des Schlussanstiegs gegen namhafte Bergfahrer wie Dario Cataldo durchsetzen. Der Regen war da, die Durststrecke überwunden und Sagan hatte nur eine Frage: warum denn so ernst?

MARK CAVENDISH

Gent-Wevelgem

Obwohl der Profiradsport zunehmend von Zahlen bestimmt wird – von Wattwerten bis zu WorldTour-Punkten –, bleibt er eine emotionale Angelegenheit. Die meisten Nennungen auf dieser Liste sind schöne Beispiele für Emotionen auf dem Rad, aber manche Menschen leben ihr ganzes Leben danach. Mark Cavendish hat seine Gefühle mehr als die meisten anderen zum Ausdruck gebracht, aber noch nie zuvor haben sie sich so offenbart wie in seinem Interview nach Gent-Wevelgem. Zu diesem Zeitpunkt war Cav ohne Vertrag für 2021 und schluchzte, als er Reportern gegenüber zugab, vielleicht zum letzten Mal ein Rennen gefahren zu sein. Obwohl es längst keine Zweifler mehr zu widerlegen und Rennen zu gewinnen gilt, liebt der „Manxman“ den Sport so sehr, dass er sichtlich mitgenommen war bei dem Gedanken, aufzuhören. Seine Tränen zeugten von einem unerschütterlichen Willen, weiter Rad zu fahren – und das finden wir einfach sympathisch. Bleib’ wie du bist, Cav.

MATHIEU VAN DER POEL

5. Etappe der Binckbank Tour

Ohne die Unterstützung der holländischen Fans am Straßenrand gelang es Mathieu van der Poel in dieser Saison nicht, die Atmosphäre seines berühmten Sieges beim Amstel Gold Rennen wieder aufleben zu lassen. Aber wenn bei der BinckBank Tour im benachbarten Belgien Fans erlaubt gewesen wären, wäre er vielleicht nahe dran gewesen. Im Trikot des Landesmeisters, aber ohne sein charakteristische weiße Trägerhose, machte sich der Niederländer 70 km vor dem Ziel auf den Weg und fuhr bis auf 20 davon alleine, um dann den Spieß umzudrehen und den Gesamtsieg in Geraardsbergen zu erringen. Und das Beste: MvdP hat nicht nur das Talent, sich mit den besten Klassikerspezialisten aller Zeiten zu messen, sondern er hat auch den nötigen Ehrgeiz, denn nachdem er seinen BinckBank-Scheck eingelöst hatte, startete er gleich am nächsten Tag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Old school.

SØREN KRAGH ANDERSEN

19. Etappe der Tour de France

Empfohlen von Hannah Barnes, Canyon//SRAM-Fahrerin

Einander Blicke zuwerfen, Schuhe festziehen, Bidons wegwerfen. In den Momenten, bevor sie angreifen, haben die meisten Fahrer ihre eigenen Gewohnheiten, aber nicht Søren Kragh Andersen. Am Pokertisch des Pelotons gibt der gewiefte Däne nichts preis und nutzte bei der Tour de France zweimal den Überraschungseffekt zu seinem Vorteil. Sein überfallartiger Angriff im Großstadtdschungel von Lyon auf der 14. Etappe war schon beeindruckend, aber sein zweiter Etappensieg in Champagnole sechs Tage später zeigte uns, dass er seine Kunst noch verfeinert hatte. Während Sagan und Bennett sich angesichts eines möglichen Sprints die Hände rieben, blieb das Pokerface des Sunweb-Fahrers bestehen, bis der Moment kam, sein Blatt zu spielen. Der Däne nutzte einen ruhigen Moment auf einem schattigen Streckenabschnitt, um sich erneut abzusetzen und seinen zweiten Etappensieg und den dritten für sein Team einzufahren. Unterm Radar, aber über den Dingen.

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