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DESIRE, DISCRIMINATION AND DETERMINATION

Herausforderungen bei den Zugangsmöglichkeiten, der Inklusion und Repräsentation in der Welt des Profiradsports.

17 August 2021

„Früher lag ich nachts im Bett und träumte davon, Fahrrad zu fahren.“

Als Maurice Burton seine sportliche Karriere begann, gab es keine Sportler wie ihn, die auf höchstem Niveau fuhren. Im London der 1950er Jahre geboren, kämpfte sich Maurice durch die Nachwuchsklassen und sicherte sich einen Landesmeistertitel im Sprint. Doch trotz seiner Erfolge wurde er in seiner Heimat nur wenig gefeiert. Aus Frustration über den Rassismus, der zu dieser Zeit im britischen Radsport herrschte, sah er sich gezwungen, nach Belgien zu ziehen.

In den letzten 150 Jahren haben nur wenige schwarze Sportler die nötigen Mittel und Möglichkeiten erhalten, um im Leistungssport zu bestehen, was zu einem Mangel an Repräsentation geführt hat. Doch selbst jene, die es nach oben geschafft hatten, wurden im Feld der Profis nicht willkommen geheißen. Der südafrikanische Radprofi Nicholas Dlamini vom Team Qhubeka Assos erlebte und beobachtete den abstoßenden Rassismus, dem schwarze Athleten im Rennsport ausgesetzt sind:

„Es gibt tatsächlich viele rassistische Zwischenfälle im Peloton. Ich habe mitbekommen, dass auch die afrikanischen Jungs zur Zielscheibe wurden. ‚Du bist schwarz. Eigentlich gibt es hier auch gar keinen Platz für dich. Ich muss hier vorbei, also werde ich dich einfach wegschubsen.‘“

In einem Sport, in dem man sich selbst nicht vertreten sieht, braucht es viel Mut, um den Schritt zu wagen, jenen Wandel zu verkörpern, den man selbst sehen möchte. Die BMX- und Bahn-Weltmeisterin Shanaze Reade fühlte sich als einzige schwarze Athletin in ihrem Sport wie eine Außenseiterin:

„Ich hatte nie das Gefühl, dazuzugehören. Kein bisschen. Am Anfang war ich die einzige Farbige. Man sieht sich um und merkt einfach, dass man anders ist.“

Während die im Sport vorherrschende Mentalität viele talentierte Radsportler davon abgehalten hat, in den Rennsport einzusteigen, wurden andere wie der englische Straßen- und Bahnfahrer Russell Williams sogar noch aktiv an der Teilnahme gehindert. Williams fand heraus, dass Rassismus eine entscheidende Rolle bei der Beeinträchtigung seiner Karriere gespielt hatte.

„Ich fand heraus, dass die Fahrer hinter mir – also auf dem zweiten und dritten Platz – anstelle von mir ausgewählt wurden, um Großbritannien bei den Weltmeisterschaften zu vertreten. Alles, was mir heute dazu einfällt, ist, dass es eine rassistische Entscheidung gewesen sein muss. Wenn du weiß bist, wirst du nominiert. Als Schwarzer bleibst du daheim.“

Der Wissenschaftler und ehemalige Radrennfahrer Dr. Marlon Moncrieffe widmet sich seit Jahren intensiv der Analyse und Aufdeckung von Geschichten aus allen Bereichen des Radsports. Er gilt als einer der weltweit führenden Experten für die Geschichte und das Leben schwarzer Radprofis. In seinem neuen Buch befasst er sich mit einem Thema, das sonst nur wenig Beachtung in der Welt des Radsports findet: Repräsentation.

Black Champions in Cycling

Von vergessenen Geschichten früherer schwarzer Spitzensportler bis hin zu erschütternden Erzählungen aus dem modernen Profi-Peloton beleuchtet „Desire, Discrimination and Determination“ die mangelnde Repräsentation, unter der der Radsport nach wie vor leidet. Vor allem aber würdigt das Buch das Leben und die Leistungen einiger der größten schwarzen Helden des Sports – so wie sie von Anfang an hätten gefeiert werden sollen.

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Fotos: Beth Schneider, Charlie Reynolds, Cycling Weekly, Kit Karzen, Lulli Adeyemo, Marlon Moncrieffe, Phil O’Connor, Presse Sports, Sam Holden Agency