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Tour De Force: Gekommen, um zu bleiben

Sechs Wochen nach dem großen Finale der ersten Tour de France Femmes seit 33 Jahren sprechen wir mit der ersten amerikanischen Tour-de-France-Siegerin Marianne Martin sowie drei Fahrerinnen von EF Education-TIBCO-SVB, Veronica Ewers, Emily Newsom und Abi Smith, über das Rennen.

19 August 2022

Im Jahr 1984 gewann Marianne Martin die erste Tour de France Feminin (wie die Veranstaltung damals genannt wurde). In diesem Jahr kehrte sie zurück, um sich das Rennen anzusehen, für das sie 38 Jahre zuvor den Weg geebnet hatte. Die Tour de France Femmes sieht jetzt vielleicht etwas anders aus, aber hinter den blank geputzten Begleitfahrzeugen und den bunten Trikots bleibt die Essenz dessen, wofür Marianne gekämpft hat, erhalten: dass Frauen die Tour de France fahren können und es auch werden.

„Die Franzosen haben damals nicht geglaubt, dass wir es bis ins Ziel schaffen würden, aber genau das haben wir für die Frauen von heute getan: Wir haben bewiesen, dass wir die Ziellinie erreichen können und dass wir es drauf haben. Damals haben wir 18 Etappen absolviert [im Gegensatz zu den acht in diesem Jahr], und ich glaube, das hat allen klargemacht, dass den Frauen schon nicht die Gebärmutter rausfällt, wenn sie solche Strecken zurücklegen.“

„Ich habe die Frauen beim Coors Classic in Colorado gesehen; sie sahen so fit und stark aus, dass ich dachte: Das will ich auch machen. Und wenn ich es nicht angesehen hätte, weiß ich nicht, ob ich mich überhaupt für den Rennsport interessiert hätte. Als ich in diesem Jahr das Frauenrennen sah, verspürte ich den Drang, das Ganze noch einmal zu wagen. Und genau das trägt dazu bei, dass der Sport wächst – wenn Frauen sehen, dass andere Frauen es auch schaffen.“

„Die Begeisterung und Faszination, die der Frauenrennsport jetzt auslöst, ist überwältigend“, so Marianne. „Das war bei uns überhaupt nicht der Fall. Das Interesse war durchaus da und die Fans standen hinter uns, aber es gab einfach keinerlei Berichterstattung in den Medien. Es fühlte sich an, als ob wir kurz davor gewesen wären, dass endlich etwas passiert, aber stattdessen hörte es einfach auf.“

Die letzte Tour de France der Frauen fand 1989 statt, bevor sie aus Kostengründen eingestellt wurde; das Rennen der Männer überstand dagegen das Ausbleiben von Sponsoren, Pannen und zahlreiche Skandale. Man begegnete dem Frauenrennen von Anfang an mit Zurückhaltung, und es fehlte stets an finanzieller Unterstützung, aber an der Leidenschaft der Radsportlerinnen für den Rennsport hat es nie gemangelt.

„Mein Vater war nicht gerade begeistert davon, dass ich mit dem Rennsport anfing“, verrät uns Marianne. „Zu meinem Abschluss erzählte ich ihm, dass ich in den Radsport einsteigen wollte – also kaufte er mir eine Kamera. Ich habe die Ausgaben für das Rennen über meine Kreditkarte laufen lassen, weil ich es mir zu dem Zeitpunkt sonst nicht leisten konnte. Ich wusste, dass ich damals den passenden Körper und die nötige Fitness hatte, und dass ich mich später um das Geld kümmern konnte.“

„Wir hatten keine technischen Hilfsmittel wie Pulsmesser, aber ich kannte meinen Körper in- und auswendig, sodass ich wusste, wann ich ihn fordern konnte und wann ich mich ausruhen musste. In der ersten Hälfte des Rennens hatten wir auch keinen Mechaniker und keine Gänge, die leichter waren als das 19er. Aber wir haben es geschafft. Wir waren so aufgeregt, dabei zu sein. Es war chaotisch, aber auf die bestmögliche Art und Weise. Morgens füllten wir unsere Bidons mit Espresso und tranken sie im letzten Drittel des Rennens – das war unsere Wissenschaft.“

„Ich würde mir wünschen, dass der Sport weiter wächst“, betont Marianne. „Ich möchte mehr Frauen auf der Straße sehen, und der Tour nach zu urteilen, wird das auch so kommen. Ich glaube nicht, dass es 18 Etappen braucht, um genauso bedeutend zu sein. Ich würde lieber kürzere Etappen und dafür mehr Unterstützung sehen.“

Vor der letzten Etappe der diesjährigen Tour de France Femmes lag die Berufsfahrerin Veronica Ewers von EF Education-TIBCO-SVB ganz dicht an den Top Ten. Nach einer phänomenalen Leistung auf der Super Planche Des Belles Filles belegte sie einen beeindruckenden 9. Platz in der Gesamtwertung – und das in ihrem ersten Jahr als Profi.

„Ich bin wirklich begeistert über die Leistung, die mein Team und ich zeigen konnten“, erzählt Veronica. „Ich bin stolz, aber ich will mehr, denn ich weiß, dass ich mit so mancher Top-Fahrerin im Peloton mithalten kann. Nach wie vor bewundere ich die etablierten Frauen. Ein paar Mal habe ich mich hinter Marianne Vos eingereiht und war dabei nicht ansatzweise so cool wie sonst.“

Neben ihrer eigenen Leistung und der Präsenz gewisser Fahrerinnen im Peloton trug noch ein weiteres Element zu der besonderen Atmosphäre im Rennen bei. Mit einer Rekord-Einschaltquote von 5,1 Millionen Zuschauern zum Finale hat die Begeisterung der Menschen für die diesjährige Tour wirklich Maßstäbe gesetzt.

„Es sind die Zuschauerzahlen, die dieses Rennen so bedeutsam machen, und andere, längere Rennen verdienen die gleichen Zahlen. In meiner Heimatstadt in Idaho haben sie auf einer Kinowerbetafel ‚GO VK EWERS‘ geschrieben. Es ist schon beeindruckend, dass dieses Rennen eine ganze Stadt im ländlichen Amerika für den Frauenradsport begeistert hat. Und wenn es dort schon so war, dann muss es überall passiert sein.“

„Ich denke, dass ich im Moment die Meinung vieler Frauen teile: Wir haben nicht die Mittel und Leute, um ein 21-tägiges Rennen zu veranstalten. Das ist ohne größere Teams und mehr Ressourcen einfach nicht machbar. Aber wenn wir das alles zur Verfügung hätten, wäre es unglaublich. Alle Frauen im Peloton bräuchten erst einmal ein Gehalt, von dem sie auch leben können, damit sie die Möglichkeit haben, kollektiv zu stärkeren Rennfahrerinnen zu werden.“

Mutter, Musikerin und Radprofi: Emily Newsom von EF Education-TIBCO-SVB kennt nur ein Leben auf der Überholspur. Doch nach einer Woche unermüdlicher Arbeit für ihre Teamkolleginnen bei der vorletzten Etappe der diesjährigen Tour schien die Zeit langsamer zu vergehen als je zuvor. Obwohl sie das Rennen außerhalb des Zeitlimits beendete, verlor sie nicht ihren Optimismus und staunte über die Dimensionen der Rundfahrt.

„Je mehr Zeit vergeht, desto mehr realisiere ich es“, erzählt uns Emily. „Mir wird langsam bewusst, was für eine Bedeutung das Ganze hat. Das war ein großer Moment für Frauen im Allgemeinen und für die Frauen im Radsport – und dass ich Teil davon sein durfte, ist einfach unglaublich. Nicht alles ist so gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe, aber inzwischen überwiegt der Stolz auf mich selbst und die Freude darüber, dass ich dabei sein durfte.“

„Wir waren uns zu diesem Zeitpunkt auch bewusst, wie bedeutsam der Moment war. Umgeben von Hunderten von Fans ging es die Steigungen hinauf, und wenn man um eine Kehre bog, war der Lärm ohrenbetäubend. Alle waren in Bestform und jede Etappe war so hart, dass es sich anfühlte wie acht Eintagesrennen hintereinander. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass es mal einen Durchhänger gibt, aber der blieb aus.“

„Vom Wissen der Kommentatoren zu den einzelnen Fahrerinnen bis hin zur umfangreichen Sendezeit, die wir bekamen: Diese Berichterstattung war einfach sensationell. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Rennen nur dazu da sind, ihren Beitrag zu leisten, aber dieses Mal war es wie eine Hommage an die Frauen im Rennsport.“

„Ich denke, es wäre interessant, noch mehr Etappen ins Programm aufzunehmen“, fügt Emily hinzu. „Dadurch können sich ganze Nebenschauplätze auftun. Das Peloton lässt Pausen zu, und es gewinnen auch mal Leute, die nicht zu den Favoriten auf den Gesamtsieg gehören. Aber in einem kürzeren Rennen kämpft jeder so hart, dass man niemanden ziehen lässt.“

Mit 20 Jahren und in ihrer ersten Saison als Profi steht Abi Smiths radsportliche Reise noch in den Startlöchern. Nachdem sie das Rennen von ihrem Zuhause in Yorkshire aus verfolgt hat, ist sie fest entschlossen, im nächsten Jahr wieder an den Start zu gehen.

„Ich bin gespannt, was die Zukunft für das Rennen bereithält. Ich kann es kaum erwarten und bin sehr gespannt auf die weiteren Entwicklungen. Es hat dieses Jahr so viel Spaß gemacht zuzusehen: Die Fahrerinnen schwärmten von den Zuschauern und der Atmosphäre, und in Zukunft soll es noch besser und internationaler werden. Natürlich wünsche ich mir Gleichberechtigung im Hinblick auf die Berichterstattung, aber ich denke auch, dass die Rennen der Männer und Frauen einfach unterschiedlich sind: Die Psychologie, die Mannschaftsgrößen, es ist nicht dasselbe. Ich denke, dass die Frauenrennen sogar aggressiver gefahren werden.

„Als ich klein war, haben wir jedes Jahr die Tour de France der Männer verfolgt, und meine Vorbilder waren Fahrer wie Chris Froome. Ich hätte sie gerne als Frauen gesehen, aber deren Rennen wurden nie im Fernsehen übertragen, weshalb ich nie davon gehört hatte. Und heute erlebe ich Sachen, von denen ich in meiner Kindheit nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Ich fühle selber mich wie ein Fan, wenn ich im Peloton unterwegs bin.“

Dank des herrschenden Mindestlohns in der World Tour kann ich das als Vollzeitjob ausüben. Noch vor fünf Jahren mussten Frauen einen Zweitjob aufnehmen. Tanja Erath ist Ärztin und musste letztes Jahr, als EF Education-TIBCO-SVB noch ein Conti-Team war, Nachtschichten schieben. Nicht mehr nebenher arbeiten zu müssen, zeugt von einer privilegierten Position.“