Lüttich-Bastogne-Lüttich 1980
Es heißt, dass die meisten Fahrer bei schlechtem Wetter schon geschlagen sind, bevor der Startschluss fällt. So war es auch bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 1980, das vom Start bis zum Ziel von verheerenden Schneefällen heimgesucht wurde. Nach der ersten Stunde war die Hälfte der Fahrer ausgestiegen. Nach zwei Stunden saßen nur noch sechzig im Sattel.
Jene, die noch fuhren, kämpften mit ihren völlig unzureichenden Wollhandschuhen und -trikots ums Überleben; Bernard Hinault indes griff achtzig Kilometer vor dem Ziel an. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kämpfte sich der Dachs voran und überquerte die Linie schließlich mit unglaublichen zehn Minuten Vorsprung. Von den 174 Fahrern, die am Morgen in Lüttich gestartet waren, kamen nur zwanzig ins Ziel. Bis heute spürt Hinault seine Fingerspitzen nicht mehr vollständig – die Narben eines Tages, der zu seiner Legende beitrug.